Mittwoch, 1. Juni 2016

Kündigung in der Probezeit: Was nun?

Bewerbungstipps nach Kündigung in der Probezeit

© www.pixabay.com/de
Endlich hat man den ersehnten Karrieresprung gemacht und fängt eine neue Stelle bei einer neuen Firma an. Eine Zeit der Herausforderungen aber auch ein Phase der Unsicherheit beginnt.

Ob Sie als Mitarbeiter oder Führungskraft und das Unternehmen zueinander passen, muss sich erst herausstellen.

Es gibt zu viele ungeschriebene Regeln, neue Aufgaben, Kollegen und Fallstricke kennen zu lernen sowie firmenpolitische Strategien zu beobachten, zu denen man sich positionieren muss.

Vorschaltung einer Probezeit

Deswegen wird bei Abschluss des Arbeitsvertrages auf die Vorschaltung einer Probezeit geeinigt haben. In ihr geht es nicht nur um Fachliches, sondern auch um das soziale Verhalten. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Probezeit nicht längster als sechs Monate dauern darf.

Innerhalb dieses Zeitrahmens kann mit einer Frist von zwei Wochen ordentlich gekündigt werden. Den Grund der Kündigung muss der Arbeitgeber nicht nennen. Er kann noch am letzten Tag der Probezeit die Kündigung aussprechen. Aber auch als Mitarbeiter kann man unter Einhaltung der Frist, sein Arbeitverhältnis kündigen.

Was aber, wenn die Zusammenarbeit im Unternehmen nicht klappt?

Irgendwie ist die Stimmung Ihnen gegenüber seit einiger Zeit komisch. Sie fühlen sich isoliert und haben den Kontakt zu den Vorgesetzten verloren, Sie werden nicht zu Meetings eingeladen oder sitzen alleine in der Kantine? Das sind keine guten Anzeichen.

Nun gibt es einen Termin in der Personalabteilung ohne dass man Ihnen den Grund nennt. Dann folgende Worte: "Wir müssen uns leider von Ihnen trennen." Man überreicht Ihnen das Kündigungsschreiben, bittet Sie Ihren Arbeitsplatz zu räumen und stellt Sie frei.

Kündigung und nun?

Es ist vor allem wichtig, möglichst die Ruhe zu bewahren. Das ist einfacher gesagt, als getan. Wer in der Probezeit seine Arbeit verliert, leidet besonders. Zuerst ist man geschockt und kann es nicht glauben. Doch das Kündigungsschreiben ist echt. Die Kündigung in der Probezeit ist ausgesprochen. Jetzt heißt es, die Wunden lecken und zu Hause erstmal seinen Gefühlen wie Wut, Trauer, Erschrecken einen Ausdruck zu verleihen.

Tipp: Analyse der Probezeit

Der nächste Schritt ist die ehrliche Analyse. Gehen Sie die Probezeit noch einmal Schritt für Schritt gedanklich durch. In der Statistik stehen an erster Stelle der Kündigungsgründe unterschiedliche Vorstellungen über die Zusammenarbeit. Darauf folgen eine unzureichende Einbindung in das Team oder zu geringe Fachkenntnisse.

Jetzt beantworten Sie sich diese Fragen:

- Welchen Anteil an der Kündigung haben Sie selbst?
- Welche Konsequenzen ziehen Sie aus der Kündigung?
- Was machen Sie, damit es in der neuen Firma besser läuft?

Die Antworten verschaffen Ihnen die Option, bei der nächsten Arbeitsstelle anders zu handeln. Das ist Ihre Chance, die Fehler nicht zu wiederholen. Manchmal passt es aber einfach auch nicht. Dann ist es gut, wenn der Schnitt schnell kommt, statt das Leiden zu verlängern. Denn das Leben besteht nicht nur aus einer Kette von Erfolgen. Das Scheitern und der Umgang damit gehört auch dazu. Oft kommt man aus dieser Krise gestärkt heraus, auch wenn es zu Beginn nicht so aussieht.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Das heißt: Die neue Arbeitsstelle und Position besser auswählen, sich stärker am eigenen Profil und nicht nur an der Position oder dem Gehalt orientieren. Es bedeutet aber auch mehr auf die Struktur der Stelle, die Wertigkeit der Aufgaben, die Innenpolitik im Unternehmen und auf die Kollegen sowie Vorgesetzten zu achten.

Tipp für die neue Probezeit: Suchen Sie sich einen passenden Coach, mit dem Sie über die Situation am Arbeitsplatz in der Probezeit sprechen können, der Ihnen eine neutrale Außensicht der neuen Arbeitsstelle vermittelt und Sie stärkt.